29. April 2021

Mieterinterview mit Nordex – ein Kompetenzzentrum für Theorie und Praxis

28. April 2021

Im Frühling 2021 hat der Windkraftanlagenhersteller Nordex seine bestehenden Flächen in unserem Hamburger Gewerbepark „In de Tarpen“ nochmals erweitert. Herzstück der Expansion wird ein Schulungszentrum für die hauseigene Akademie werden. Somit treffen am Standort Theorie und Praxis zusammen, wie Andrea Schäfer, Corporate Real Estate Management bei Nordex, im gemeinsamen Interview erläutert.

 

► Als Hersteller von Windkraftanlagen wird Nordex wahrscheinlich zuerst mit dem „E“ in ESG in Verbindung gebracht. Welche Aspekte der sozialen und der Governance-Komponente sind Ihnen besonders wichtig?

 

Das ist richtig, die Nordex Group ist Teil der Energiewende, und dadurch, dass wir mit unseren Turbinen weltweit zur klimafreundlichen Energieerzeugung beitragen, ist das „E“ der Kern unseres Geschäftsmodells. Darüber hinaus ist es unser Bestreben, möglichst energie-, ressourceneffizient sowie umwelt- und klimaschonend zu wirtschaften.

 

Unser ganzheitlicher Ansatz zum Thema Nachhaltigkeit bezieht aber auch soziale und Governance-Aspekte ein. Für Nordex hat Arbeitssicherheit höchste Priorität. Weiterentwicklung und Förderung der Diversität sind weitere wesentliche Themen unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Im Rahmen unseres gesellschaftlichen Engagements legen wir den Schwerpunkt auf den Bereich Bildungsförderung. Hierbei setzen wir standortspezifische Maßnahmen um und fördern weltweit Initiativen im Umfeld unserer Standorte.

 

Governance-Aspekte wie beispielsweise das Verhindern von Korruption sowie unsere gelebte Unternehmenskultur, die auf den Werten Integrität, Respekt, Kollegialität und Ownership basiert, sind dabei die Grundlage unseres Handelns.

 

► Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgen Sie konkret bei der Produktion Ihrer Windkraftanlagen? Spielt die graue Energie (embodied Carbon) eine zentrale Rolle?

 

Um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, arbeiten wir daran, Abfall zu vermeiden und bis Ende 2021 um 10 Prozent der Abfallmenge gegenüber 2018 zu reduzieren. Weiterhin setzen wir Maßnahmen um, die den Einsatz von Gefahrstoffen und deren Gefährdungspotenzial weiter verringern. Im Bereich Energie und Treibhausgasemissionen ist es unser Ziel, bis Ende 2021 den eingekauften Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. An unseren europäischen Standorten haben wir dies bereits umgesetzt, an einigen internationalen Standorten arbeiten wir derzeit noch an der Umsetzung dieses Ziels.

 

► Wie wichtig ist der „Faktor Immobilie“ für die Produktion? (Standort, Flächenzuschnitt, technische Ausstattung, Energieverbräuche etc.)

 

Die Produktionsbereiche sind das Fundament unseres Unternehmens. Ohne diese Immobilien, zugeschnitten auf unsere ganz speziellen Produktionsbedingungen, wäre die Erfolgsgeschichte der Nordex Group nicht möglich. Die unterschiedlichen Produktionsbereiche haben sehr dezidierte Vorgaben an die technischen Ausstattungen, Dimensionierungen und Verfügbarkeiten der Objekte. Die Herausforderung besteht hierbei vor allem darin, diese Vorgaben an den unterschiedlichsten Standorten weltweit und ohne Einschränkung erfüllen zu können. Die Gebäude müssen so bereitgestellt werden, dass eine langfristige und wirtschaftliche Produktion möglich ist. Dabei ist es sehr hilfreich, dass die Fokussierung auf Energieoptimierung der Immobilien unmittelbar auf die spätere Wirtschaftlichkeit der Produktion einzahlt.

 

► Im Objekt „In de Tarpen“ planen Sie ein Schulungszentrum. Wie genau soll dieses genutzt werden?

 

Wir verlagern unser bereits vorhandenes Schulungszentrum, um für zukünftige Trainingsinhalte und Weiterbildungen besser aufgestellt zu sein. Die neuen Räumlichkeiten sind dafür geeignet, weil es uns die zusätzlichen Hallenflächen ermöglichen, unsere Arbeiten an Anlagenkomponenten direkt in die Trainingseinheiten einzubinden. Der Schwerpunkt unseres Schulungsangebots liegt überwiegend auf technischen Weiterbildungen.

 

► Was sind Ihre weiteren Zukunftspläne für den Standort?

 

Mit dem „Converter Service“ betreibt Nordex am Standort „In de Tarpen“ in Norderstedt eines von drei sogenannten Kompetenzzentren. Ein zehnköpfiges Expertenteam unterstützt von dort die technische Inbetriebnahme, den langjährigen Betrieb und die Störungsbeseitigung an den elektrischen Systemen vieler tausend Windenergieanlagen weltweit. Auch das abteilungsinterne elektrische Reparatur- und Testzentrum erfreut sich seit Jahren wachsender Auslastung. Einer der Gründe, die 2018 für den Umzug in dieses Gebäude sprachen.

 

Ende dieses Jahres wird Nordex am Standort „In de Tarpen“ expandieren, um den rasant ansteigenden Bedarf an technischen Trainings bedienen zu können. Gleichzeitig werden zusätzliche Werkstätten und Prüfstände in Betrieb genommen, um künftig auch Reparaturen an mechanischen Komponenten wie zum Beispiel Getrieben vorzunehmen.

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